POSEIDON
Assessment of Technologies for the Removal of Pharmaceuticals and Personal Care Products in Sewage and Drinking Water Facilities to Improve the Indirect Potable Water Reuse
Projektleitung:
Laufzeit: Januar 2001 bis Juni 2004
Gefördert durch: Europäische Union (EU).
In dem Projekt Poseidon wurde die Wiederverwendung von Abwasser untersucht, wobei Methoden zur Reduktion von Reststoffen aus pharmazeutischen Produkten und aus Körperpflegemitteln (PPCP, pharmaceuticals and personal care products) analysiert wurden. Im Rahmen das Projektes wurde von März bis November 2002 in Braunschweig untersucht, ob über die Abwasserverregnung endokrin wirksame Substanzen auf die landwirtschaftlich genutzten Flächen aufgebracht werden, die in das Grundwasser versickern. Dabei wurde zusätzlich überprüft, ob sich durch die Abwasserverregnung im Laufe der Zeit Bodenprozesse etablieren, die zur Verringerung der Immissionen in das Grundwasser beitragen. Von 56 untersuchten PPCPs waren 50 nicht nachweisbar im Sickerwasser und Grundwasser. Dabei handelte es sich um Östrogene, Betablocker, Makrolid-Antibiotika, Duftstoffe, Antiphlogistika, Bronchospasmolytika, und Lipidsenker. Nachweisbar im Sicker- und Grundwasser waren folgende Substanzen:
- Antiepileptika: Carbamazepin (< 3 µg/l),
- Sulfonamide Antibiotika: Sulfamethoxazol (< 2 ug/L),
- Kontrast-Mittel: Diatrizoat, Iothalamic acid, Iohexol, Iopamidol (1 -20 µg/l).
Untersuchungen des Bodens ergaben, dass Östrogene in den oberen Bodenschichten adsorbiert werden und dabei nichtextrahierbare Rückstände bilden, die nicht bioverfügbar sind. Sogar auf sandigem Boden wurde eine signifikante Reduzierung der Konzentrationen vieler PPCPs (Betablocker, Östrogene, makrolide Antibiotika, Duftstoffe) detektiert. Durch die Ozonierung des behandelten Abwassers konnten Östrogene, Flavonoide und weitere endokrine Substanzen, vor allem mit phenolartigen Strukturelementen, oxidiert werden. Eine Eliminationsrate von bis zu 90 % bei Kontrast-Mitteln (Ausnahme: Diatrizoat) konnte mit 15 mg/l O3 erzielt werden. Desweitern konnte gezeigt werden, dass die Ozonung des behandelten Abwassers zu Inaktivierung resistenter Stämme und Mikroorganismen führt.
Weitere Infos unter: https://cordis.europa.eu/project/id/EVK1-CT-2000-00047